Wie Spiess-Hegglin die Mails ihrer treuesten Mitarbeiter bespitzelte

Wie Spiess-Hegglin die Mails ihrer treuesten Mitarbeiter bespitzelte

Gibt es einen krasseren Vertrauensbruch, als die Mails der eigenen Mitarbeiter abzuhören? Kein Problem für Spiess-Hegglin – #hateleaks Teil 5.

Das sagt Hans-Jürgen Voigt im Podcast «Drachentöten» über Spiess Hegglin: «Es gibt die Sorte Terrier, die gehen zum Teil also, die gehen auf alles los. […] sie sind vergleichsweise klein. Nur eine Richtung. […], nur Vorwärtsgang. Die jagst du in einen Fuchsbau und die kommen mit dem Fuchs hinaus. Der Fuchs ist aber doppelt so gross wie der Hund. […] Das ist ihr Instinkt, die haben keinen Rückwärtsgang.»

Was Voigt sagen will: Wenn sie Beute wittern, sind Terrier nicht mehr zu kontrollieren. Dies sieht er auch bei Spiess-Hegglin. Er hat allen Grund dazu.

In aller Kürze: Im Sommer 2022 geraten einige NetzCourage-Vereinsmitglieder, -Gönner und -Mitarbeiter in Verdacht, gegen die Geschäftsführerin Jolanda Spiess-Hegglin zu arbeiten.

Spiess-Hegglin will nun wissen, was da genau passiert. Werden hinter ihrem Rücken neue Allianzen geschmiedet? Sie nimmt mit dem  Mail-Administrator des Netzcourage-Mail-Servers Kontakt auf: «Könntest du mir den Zugang geben…?» Und: «Du würdest mir sagen wenns da ein Problem gäbe, gell»

Ein heikler Auftrag. Aber der Mann tut, wie geheissen. Er gibt ihr das Passwort. Es heisst: o0_zM25u4.

Spiess-Heglin: «Ja. Ui! Danke Dir. Manchmal denke ich, so verrückt kann das alles. nicht sein.» Doch. Es ist so verrückt. Es kommt sogar besser.

«mein guter hast du schnell ein ohr…?» 

Nachdem der Mail-Admin beim ersten Mal so wenig Widerstand geleistet hat, versuchts Spiess-Hegglin knapp einen Monat später erneut. Diesmal ist die Anfrage noch pikanter. Es gehe um «strafrechtlich relevante Sachen», schreibt sie, «Verschweigen von Tatsachen, geschäftsschädigende Vorgänge», so die Begründung. Diesmal betrifft die Anfrage die Lebenspartnerin des Mail-Administrators. Er managed nämlich exakt jenen Mail-Account, den Spiess-Hegglin abhören will. Und tatsächlich: Er gibt ihr das Passwort. Es heisst: N5hh1p20?.

Dem Mail-Adminstrator ist die Situation nicht geheuer. «Ich verlasse mich darauf, dass Du weisst, was du tust», schreibt er. 

«Ich mach den Account gleich wieder weg»

Das Eindringen in den Mail-Account von Mitarbeitern kann in gewissen Fällen eine datenschutzrechtlich zulässige Massnahme sein, wenn auch eine heikle. Es obliegt der jeweiligen Organisation, die gesetzlichen Vorschriften einzuhalten. Diese können durch interne Reglemente ergänzt werden, die das Prozedere genauer definieren. Wenn der Mitarbeiter aber ein persönliches Passwort hat und davon ausgeht, dass nur er Zugang zu seinen Mails hat, ist das heimliche Mitlesen ein sehr schwerer Eingriff. Mit dem «Anstand» im Netz, den NetzCourage propagiert, ist das nicht zu vereinen. Spiess-Hegglin hat auf Anfrage zu diesem Fall keine Stellung bezogen. 

Aber immerhin: «Ich mach den Account gleich wieder weg». 

Spiess-Hegglin jedoch las mit Sicherheit auch Mails im Volltext. Nicht nur das. Sie gab mindestens eine Mail sogar weiter. Mit dem Zweck, abweichende Mitstreiterinnen unter Druck zu setzen.

Doch dazu im nächsten Teil der #hateleaks.

 

 

 

 

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5 Kommentare

Sie wird über ihre eigenen Beine stolpern und gehörig auf die Schnauze fallen

Hegard

Sie wird über ihre eigenen Beine stolpern und gehörig auf die Schnauze fallen

Hegard

Habe den Bericht von Michel Binswanger gelesen,es geht im gleichen üblen Stil weiter

Oswald Häcki

Offizialdelikte?

Roland Moser

Durch die Sperrung der E-Mail ist diese Massnahme legitim, da so quasi die Angestellte vorinformiert wurde. Geschäftskorrespondenz gehört grundsätzlich dem Geschäft. Bei Verdacht darf evmbenso der Arbeitgeber zugreifen. Inwiefern das im Vereinswesen gleich ist, ist abzuklären. Dafür hätten die Betroffenen ganz einfach gerichtlich das klären können und es besteht keine Notwendigkeit dies zu veröffentlichen hier.

Claudia Haas

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